Perspektiven Rotterdam

Vier Tage, ein Bus voll motivierter Teilnehmerinnen und Teilnehmer und spannende Orte in der nahen und fernen Umgebung: Das ergibt einen Haufen Spaß, zahlreiche gelungene Fotos und eine gute Stimmung, die selbst dem heftigsten Aprilwetter trotzt – und das im März!

Utrecht an der Gracht von Louisa May

An der Gracht – Foto von Louisa May

Die Werkstattwoche zur Fotografie, die in der ersten Woche der Osterferien stattfand, war ganz städtischen Perspektiven in den Niederlanden gewidmet. Zwei Ausflüge nach Utrecht und Rotterdam boten die Kulisse, welche von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern durch das Kameraobjektiv betrachtet und in Szene gesetzt wurde. Die Stadt durch die Kamera wahrzunehmen – das mag distanziert klingen, ist es aber nicht ein bisschen! Dass sich verschiedene Sichtweisen und Motive dadurch entwickeln, dass wir uns in der Umgebung bewegen und mit ihr interagieren, zeigen die Werke der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Denn natürlich hatten diese nicht nur die Kamera vor der Nase, sondern durchstreiften dabei auch die malerischen Innenstadt Utrechts und seiner Grachten, die nassen Kais der Rotterdamer Hafenbecken sowohl zu Fuß als auch per Boot von der Wasserseite aus und warfen in den vier Ausstellungen des nederlands fotomuseum, dem Nationalmuseum für Fotografie in den Niederlanden, einen kritischen Blick auf das, was die moderne Fotografie in unserem Nachbarland beschäftigt.

Rotterdam von Julius Scholten

Hochhäuser im Bahnhofsviertel – Foto von Julius Scholten

Zurück in den Räumen des Presseklubs wurde die Werkstattwoche bis zur letzten Sekunde ausgenutzt, um die entstandenen Werke zu bestaunen, bearbeiten und die liebsten Bilder auszudrucken. Die Impressionen beweisen: Das Ergebnis kann sich sehen lassen!

Utrecht - Konzertankündigung von Masimbonge Real

Konzertankündigung – Foto von Masimbonge Real

Ausgezeichnet

Bei der gestrigen (28.02.2018) Verleihung des Oberhausener Jugendförderpreises 2017 #machneu! hat der Presseklub gleich zwei Preise erhalten. Ausgezeichnet wurden die Filme „Neu in Oberhausen“ und „Neues von Hänsel und Gretel“. In „Neu in Oberhausen“ präsentieren Geflüchtete als Neulinge bekannte und wichtige Orte Oberhausens auf Persisch und Deutsch. Dafür gab es den SonderSonderpreis. „Neues von Hänsel und Gretel“ dagegen versetzt das berühmte Märchen in die Gegenwart. Für diese humoristische Adaption wurde der zweite Platz in der Kategorie „Video“ vergeben. Die Preise wurden verliehen durch Bürgermeisterin Elia Albrecht-Mainz und den ersten Beigeordneten, Stadtkämmerer und Kulturdezernenten, Herrn Apostolos Tsalastras im Fraunhofer-Institut UMSICHT. Der Presseklub freut sich über die Auszeichnungen und gratuliert den beteiligten Filmemachern.

 

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Im Fraunhofer-Institut UMSICHT Fotos: Jörg Briese

 

Und wenn die Luft wegbleibt

Der Presseklubs hat das Jahr 2018 zum Anlass genommen um sich mit den gesundheitlichen Auswirkungen des Steinkohleabbaus zu beschäftigen. Die letzte Zeche des Ruhrgebietes schließt in diesem Jahr und damit findet die Gründungsgeschichte unserer Region sein Ende. Jetzt es ist Zeit einen Blick zurück zu werfen, unser Fokus hat sich auf die Bergleute gerichtet die in den 50ziger und 60ziger Jahren zu 10tausenden an der sogenannten Steinstaublunge erkrankt sind. Unser dreißig minütiger Film ist im Januar fertig geworden und am vergangenen Donnerstag 22. Februar 2018 hat der Presseklubs gemeinsam mit den Zeitzeugen, die sich für den Film zur Verfügung gestellt haben, eine kleine Vorpremiere veranstaltet.

 

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Brauhaus Jacobi, Foto: Jörg Briese

 

Italienischer Neorealismus – Das war unsere Filmnacht!

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Am vergangenen Wochenende begab sich der Presseklub auf eine filmische Zeitreise ins Italien der 1940er Jahre – und landete mitten im italienischen Neorealismus. Auf der Entdeckungstour durch die Entstehung, Weiterentwicklung und den Ausklang dieser Epoche führte Lukas Beck fachlich versiert und mit interessanten Hintergrundinformationen von Film zu Film. Dabei konnten alle feststellen, dass die Werke, die dem italienischen Neorealismus zugeordnet werden, sich zwar in bestimmten Merkmalen ähneln, aber auf keinen Fall gleich sind – sonst wäre eine Filmnacht schließlich ziemlich langweilig!

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Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten sich ohne Vorkenntnisse, mit einem fachkundigen Kunstwissenschaftler an ihrer Seite, wachen Augen und scharfem Verstand kritisch den präsentierten Filmen widmen. Dabei stellten sie fest, dass längst nicht alle Werke ein Abbild der Definition „italienischer Neorealismus“ sind und auch nicht immer ohne geschichtlichen Kontext verstanden werden. In lebhaften Diskussionen einigte man sich schließlich darauf, dass es den idealtypischen Film des italienischen Neorealismus scheinbar nicht gibt, die Beschäftigung mit Filmhistorie aber trotzdem (oder gerade deswegen) auch den Blick auf aktuelle Filme schärft.

Alles in allem erlebte der Presseklub ein erfolgreiches Wochenende mit viel Spaß und neuem Wissen!

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Fotos: Jörg Briese